„Goldfadenflug – Vom Licht der deutschen Renaissance“ – Die Entstehungsgeschichte

Als ich das erste Mal nach Neuburg a.d.D. kam, hat mich die Stadt sehr fasziniert. Zudem hörte ich immer wieder den Namen „Ottheinrich“… So machte ich mich auf die Suche nach einer Biografie des auch heute noch über die Maßen geliebten Wittelsbacher Fürsten… und fand – nichts Zufriedenstellendes. Die Literatur, die ich über Ottheinrich von Pfalz-Neuburg auftat, beinhaltete stets nur Einzelthemen, aber keine zusammenhängende Lebensbeschreibung. Auch einen historischen Roman gab es offensichtlich nicht.

Das hat mich so sehr verwundert, dass ich beschloss, diese Leere zu füllen. – Im Februar 2019 machte ich mich an die Arbeit…

Im Zuge der Recherchen zirkelte ich ab, Ottheinrichs letzte glückliche Jahre in den Roman einzubauen – Jahre, in denen seine geliebte Gattin Susanna noch lebte, sein Bruder Philipp sich um die Hand von Maria Tudor, Tochter des englischen Königs Heinrich VIII. bemühte und nicht absehbar war, dass er in den Bankrott schlittern würde.

Die Jahres seines Exils nach dem Bankrott sollten folgen – und enden sollte der Roman -trotz aller schlimmen Schicksalsschläge, die Ottheinrich ereilen sollten- mit der glücklichen Rückkehr Ottheinrichs nach Neuburg.

Teil I des Romans, die Jahre 1541 – 1543 schrieb ich wie beabsichtigt. Ich bewegte mich eng an den historischen Fakten, baute jedoch einige fiktive Personen ein, die es vielleicht in Wirklichkeit sogar gegeben haben könnte… Jedenfalls leben sie im Roman genau die Lebensumstände, in denen sich die Neuburger damals befunden hatten.

Dann galt es, den Teil II des Romans, die Jahre 1544 – 1552 in Angriff zu nehmen. Also folgten wieder Wochen und Monate der Recherche. Dabei warf sich mir eine Frage auf:

Wie kam Ottheinrich eigentlich aus seinem Exil nach Neuburg zurück?? Man weiß, dass Kaiser Karl V. Neuburg während Ottheinrichs Exil mit seinen Truppen überrannte, das Schloss plünderte… Aber wer hat den Kaiser aus Neuburg wieder vertrieben?? Der ging doch nicht freiwillig… In all der über Ottheinrich verlegter Lektüre fand ich kein Wort darüber.
Damit geriet meine Romanidee ins Wanken… und ich gab dem statt, wozu die historischen Fakten mich regelrecht getrieben haben:

Ich folgte dem Namen Moritz von Sachsen. Anfangs braver Untertan des Kaisers, wurde er später zum kraftvollen Gegenspieler Karls V.

Für einen Fürstenaufstand gegen Habsburgs machtbesessenen & skrupellosen Imperator suchte Moritz von Sachsen Verbündete unter den deutschen Fürsten – doch niemand traute diesem Moritz wegen seiner vermeintlichen Treue zum Kaiser…
Doch es gab jemand, der ihn unterstützen sollte: Es waren keine Fürsten, aber drei von Ottheinrichs engsten Vertrauten, über die Karl V. mittlerweile die Reichsacht verhängt hatte, und die aus Neuburg fliehen mussten.

So gab mir die Geschichte hochspannende Fakten vor und ich konnte nicht anders, als ihnen zu folgen und Moritz von Sachsen einen Platz im Roman einzuräumen.

Nach 2 ½ Jahren intensiver Arbeit war das Buchprojekt in die Tat umgesetzt und nun stehe ich in Verhandlungen mit dem Spurbuchverlag, der den Roman verlegen möchte. Aufgrund des Umfanges des Manuskripts (998 Normseiten), explodierter Produktionskosten und gegenläufiger, nämlich fallender Buchpreise wird es eine Herausforderung, dieses Buch in den Handel zu bringen – wofür ich mich mit aller Kraft einsetze.

In das Buch hineinschnuppern kann man hier: